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Die Corona-Häschen – auf Deutsch, Türkisch und Arabisch

30.04.2020

Ein Bericht von Gundula Wirth, Brüder-Grimm-Grundschule

Liebe Eltern, wahrscheinlich wissen Sie besser als die Meisten, wie schwierig es ist, ihren Kindern die aktuelle Situation und die damit verbundenen Maßnahmen zu vermitteln. Abstand halten, die Freunde nicht sehen, selten die Wohnung verlassen und so weiter. Gerade den jüngeren und jüngsten Kindern fällt es doch manchmal schwer, diese Maßnahmen im Gesamtkontext zu verstehen.

Unsere Pädagog*innen haben eine tolle Geschichte erhalten, die diese Vermittlungsaufgabe eines komplexen Themas erleichtern soll. Ursprünglich wurde sie für Kita-Kinder geschrieben, ist aber auch bestens für Grundschüler geeignet. Es handelt sich um eine Geschichte über Corona in einer Hasenfamilie in einfacher Kindersprache, quasi “Corona leicht erklärt”.

Neben dem tollen Inhalt ist auch denkbar, dass man das Buch in schwarz-weiß ganz leicht kopieren und auch gut als Malbuch verwenden kann. Um auch eventuelle Sprachbarrieren zu überwinden, haben Carlo Monte und zwei weitere Pädagog*innen aus dem Ganztag der Gebrüder-Grimm Grundschule die Geschichte auf Arabisch und Türkisch übersetzt. Alle drei Varianten sind unter diesem Artikel verlinkt.

An dieser Stelle möchten wir der Autorin Ursula Leitl ganz herzlich danken für diese schöne Geschichte und die Erlaubnis, Sie mit euch zu teilen!

Downloads:

Deutsche Version

Türkische Version

Arabische Version

 

Ein paar persönliche Worte von Gundula Wirth (Sozialpädagogin der ETEP-Klasse an der Brüder-Grimm-Grundschule)

„(…) Armes Häschen, bist du krank, dass du nicht mehr hüpfen kannst, Häschen hüpf, Häschen, hüpf!“

An das alte Kinderlied dachte ich sofort, als mir eine E-Mail von Carlo Monte weitergeleitet wurde. Frau Ursula Leitl hat für Kita- und Grundschulkinder ein Häschen-Bilderbuch zu Corona geschrieben und liebevoll illustriert. Und für alle Menschen zum Kopieren zur Verfügung gestellt. So kam die Geschichte zu uns an die Brüder-Grimm-Grundschule.

Das Buch handelt vom Hasendorf in dem Corona ausbricht. Damit ändert sich viel für die kleinen Häschen. Die Geschichte geht gut aus, beide Jungenhasen spielen am Ende wieder fröhlich zusammen.

Ich dachte an meine Familien aus der temporären Lerngruppe (ETEP). Die meisten sind nicht gut genug über Corona informiert, einige von ihnen sind mit der Krisensituation wirklich überfordert. Die Kinder leiden, meine Kollegin und ich besuchen sie regelmäßig zu Hause, bringen Spiele, Lernmaterial und üben im Hausflur. Aufgrund der Sprachbarriere ist es jedoch teilweise schwierig, sich mit der aktuellen Lage auseinanderzusetzen und Informationen zu Corona auszutauschen. Als ich das Bilderbuch zu Corona las, dachte ich sofort: „Das will ich für meine Raketenkinder haben. Dann können die Eltern den Kindern die Geschichte vorlesen und sich mit ihnen dazu austauschen.“

Aber fast alle Familien verstehen nur wenig Deutsch. Mein SOCIUS-Kollegium half ganz spontan: Ich bat das Ganztagsteam um Hilfe beim Übersetzen. Kaan und Wassim übersetzten das Büchlein auf Arabisch und Türkisch. Jetzt noch schnell kopiert und zusammengeheftet und schon konnte ich das Büchlein in der jeweiligen Sprache an die Familien weitergeben. Eine kleine, aber feine Sache!

Ich habe die Büchlein dann noch in schwarz-weiß kopiert, so hatten die Kinder gleichzeitig noch ein Malbuch. Mittlerweile sind die Büchlein an die Kitas und Grundschulen von SOCIUS weitergeleitet, auch der Autorin haben wir gedankt und wollen ihr die übersetzten Versionen schicken. Ich finde, das ist einfach eine sehr kreative Idee, um jüngeren Kindern kurzweilig und liebevoll Corona näherzubringen und ihnen etwas die Angst zu nehmen.

Und wenn ich das nächste Mal zu meinen Familien nach Hause fahre, dann lernen wir im Hof das alte Häschen-Bewegungslied.

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