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Acrobat-Girls, kleine Könige und Super-Mario auf Schloss Boitzenburg

11.07.2019

Ein Bericht von Gérard Leitz

„Glück gehabt“, sagten wir uns, nachdem wir sehr spontan die Unterkunft hatten wechseln müssen. Wie viel Glück wir hatten, erlebten wir direkt vor Ort im malerischen Schloss Boitzenburg.

 


Tag 1

Gleich bei unserer Ankunft wurden wir von den grasenden Ziegen, die sich von den Kindern streicheln ließen, begrüßt. Wir bekamen eine Einführung über die vielseitigen Veranstaltungen, an denen wir in dieser Woche teilnehmen konnten. Die ErzieherInnen konnten sich durchaus etwas entspannen, da das dortige Personal die Angebote selbst durchführte.

Los ging es erst einmal mit einer Runde Schwimmen im Küchensee zwischen Schilf und Seerosen. Der Sandstrand befindet sich direkt auf dem Schlossgelände; da wurde nicht lange gewartet mit dem Abhalten von Wasserschlachten. Ein kleiner Ausflug ging zur Pfarrkirche, von der aus man einen sagenhaften Blick über die Uckermark hat.

Danach wurden die Zimmer aufgeteilt, und schön dabei war, dass es im Wiesenhaus nur kleinere Zimmer bis maximal 4 Betten gibt. So konnten die besten Freunde eine etwas intimere Woche verbringen, und Kinder, die allein unterwegs waren, mussten sich nicht mit fremden Gruppen ein Zimmer teilen. Das war sehr viel entspannter als an den bisherigen Orten, zu denen wir in den vergangenen Jahren gereist waren.


Tag 2

Am zweiten Tag ging es gleich morgens auf die erste Wanderung, das Wetter war hierfür perfekt. Wir wanderten zum Apollotempel, der direkt über „unserem“ Wiesenhaus platziert und 1855 erbaut worden war. Von hier aus hat man einen atemberaubenden Blick auf das Schloss, der Tempel wird heutzutage gerne für Hochzeiten genutzt, und wir tanzten und sangen dort erstmal eine Runde.

Weiter ging es zum Löwentempel, einem romantisch gelegenen Erbbegräbnis aus Sandstein, das von zwei lebensgroßen steinernen Löwen bewacht wird. Ein klein wenig erinnerte uns dieser Ort an den Affentempel im Dschungelbuch. Zurück zum Schloss ging es die Landstraße entlang im Gänsemarsch, vorbei an einer Fischzüchterei, wo wir den Anglern neugierige Fragen stellen konnten.

Nachmittags durften wir den Schlossturm besteigen, und wir genossen den Blick auf den Schlosspark und die Umgebung. Am Abend grillten die ErzieherInnen an zwei großen Grillstellen um die Wette, und im Anschluss gab es ein großes Lagerfeuer für alle Prinzen und Prinzessinnen der Burg.


Tag 3

Am Mittwoch ging es hauptsächlich um die Frage „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der/die Schönste im Boitzenburger Land?“ in Vorbereitung auf den großen Discoabend.

 

 

 

 

 

 

 

Wir malten Tattoos auf Arme und Beine, frisierten Haare, holten die schicksten Klamotten hervor, bastelten Schmuck, und einige übten auch schon für die bevorstehende Talentbude.

 

 

 

 

 

Nach dem Abendbrot verköstigten wir die Kinder mit Chips und Gummischlangen, bis es Zeit war, in den Schlosskeller zu gehen, um dort ordentlich zu schwitzen. Sogar die seit Jahren auf Sommerreisen beliebte Macarena konnte getanzt werden, und so manch eine/r tanzte zum ersten Mal mit Blitzlicht und unter einer Discokugel. Eine unvergessliche Nacht.


Tag 4

Unter dem Motto „Keine Müdigkeit vortäuschen“ ging es direkt nach dem Frühstück auf die geplante große Wanderung. Die erste Station war „Willis Blick“. Beim Abholzen des Hanges für eine Elektroleitung hatte der alte Müller Willi Witte den märchenhaften Blick auf Mühle, Teich und Klosterruine entdeckt und sich für eine Sitzbank eingesetzt. Mehrere Willis haben daraufhin Geld zusammengelegt und den Stein beschriften lassen.

Weiter an toten und lebenden Tieren vorbei ging es über die Krebsbrücke zur verträumt gelegenen Klosterruine des Zisterzienserinnen-Klosters, das 1271 erbaut und im dreißigjährigen Krieg, also im 16. Jahrhundert, zerstört worden war.

Da für Freitag Regen angesagt war, veranstalteten wir unsere Sommerreise-Talentbude spontan am Donnerstagnachmittag. Die Acrobat-Girls tanzten und turnten durch den Schlossgarten, aber auch eine Gruppe Acrobat-Boys, die seit Jahren gemeinsam auftritt, zeigte ihr Können dem begeisterten Publikum. Zwei Kinder der Schule Am Breiten Luch sangen mit Unterstützung ihres Erziehers das beliebte Stück „Schatz, ich unterhalt mich grad“ von der Band „Deine Freunde“, und kurz darauf tanzten sie zu „Cherry, cherry Lady“.


Tag 5

Wie vorhergesagt regnete es am Freitag ausgiebig, so blieben wir die meiste Zeit im Haus und zockten mit Karten, malten, bastelten und vertrieben uns die Zeit mit Musik hören und gegenseitigen Massagen. Abends wurden wir von einer Gruppe jugendlicher Breakdancer eingeladen in den Boitzenburger Marstall, um ihre Liveshow anzuschauen.

 

 

 

 

 

 

Nur ein kleiner König blieb im Wiesenhaus zurück. Ohne Gefolgschaft machte auch er sich dann auf den Weg, um dem Spektakel beizuwohnen.

Glücklich und zufrieden sanken alle Kinder und Erwachsenen in ihre Betten und träumten von den letzten Tagen, die schöner nicht hätten sein können.


Unser Dank geht an alle mitgereisten Kinder und PädagogInnen, an die Familien für das entgegengebrachte Vertrauen, an das Personal im Schloss und an alle Tiere im Streichelzoo. Wir kommen wieder!

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