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Sommerferien in der Keramik-Werkstatt

17.09.2017

Ein Bericht von Christian Diller

Die ersten beiden Wochen der Sommerferien begannen bei strahlendem Sonnenschein ganz im Zeichen der Natur: Mit Kindern aus der Sommerschule, der Hermann-Sander-Grundschule und der Pettenkofer Grundschule sammelten wir Blätter und erzeugten Abdrücke von diesen in Tonplatten. Diese Blätter aus Ton wurden zu Gefäßen, Windlichtern oder Untersetzern weiterverarbeitet.

Auch wurden die Spuren der Natur als Dekoration für große Gefäße genutzt, die in Aufbautechnik entstanden. Diese beruht auf ganz einfachen Grundlagen, von denen aus jedes Kind sein ganz eigenes Ziel verfolgen kann. Eine Methode – unendliche Möglichkeiten: von Tellern, über Schüsseln, großen Vasen und Flugzeugen bis zu einer furchterregenden Giftschlange. Ob in der Werkstatt selbst oder im Schulgarten der Hermann-Sander-Grundschule – am Ende jedes Tages erblühte eine bunte Vielfalt an Kreativität auf den Werktischen.

Tag um Tag füllten sich die Regale zum Trocknen mit den Arbeiten der Kinder von der Papageno-Grundschule, der Wilhelm-von-Humboldt-Grundschule, der Brüder-Grimm-Grundschule und erneut der Sommerschule. Mit Engoben wurde der frische Ton bemalt und die Keramiken strahlten in den schönsten Farben. Gerne hätten die Kinder ihre Arbeiten sofort mitgenommen und stolz zu Hause präsentiert, aber zum Trocknen und Brennen ist Geduld gefragt – genau wie bei der Herstellung. Eine von vielen Fähigkeiten, die man beim Töpfern trainiert.

Die Kinder der Pettenkofer Grundschule hatten ein besonderes Vergnügen: Sie besuchten die Werkstatt an zwei Tagen und lernten so den gesamten Arbeitskreislauf des Töpferns kennen. Am ersten Tag wurden die Keramiken hergestellt. Nach dem Trocknen und dem ersten Brennen konnten sie einige Tage später den „Scherben“ (so der Fachausdruck) mit einer reichen Farbpalette aufwendig bemalen und selbst glasieren. So erschuf ein jedes Kind eine hochwertige Keramik, die sofort in den täglichen Gebrauch übergehen kann und dort auf Jahre hinaus Freude bereiten wird.

Den Abschluss des tollen Ferienprogramms bildete ein dreitägiger Workshop an der Jane-Goodall-Grundschule im Rahmen der „Woche der Sensationen“. Hier wurden neben den individuellen Arbeiten auch Keramiken für den allgemeinen Gebrauch in der Schule gefertigt – die ErstklässlerInnen haben zum Start des neuen Schuljahres nun handgemachte Becher für ihr Besteck. Als Krönung konnten sich einige Kinder noch eine weitere keramische Technik erschließen: das Arbeiten mit Formen aus Gips. Auf diesem Weg entstanden lebensgroße Gesichter von Schimpansen, die, neben der Vogeltränke vom Namensfest, zukünftig den Schulhof verschönern und beleben werden.

Ich blicke auf einen anregenden und spannenden Sommer zurück. Besonders freue ich mich darüber, dass an jedem Tag ein schönes Phänomen zu beobachten war: nach einer kurzen Einweisung arbeiteten die Kinder vollkommen selbständig. Ganz konzentriert und die eigene Schaffenskraft erlebend. Das setzte sich in den Pausen fort – die Kinder organisierten sich selber, ihre Zeit, ihre Beschäftigung. Die Erwachsenen waren nur Ratgeber, Stützen auf dem Weg der Selbstständigkeit.

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