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Schnecken, Selbstvertrauen und Vorbilder

18.12.2019

von Anett Lein

Also wie wir nun wieder in diese Projekte gestolpert sind? Da muss ich erstmal tief in meinem Gedächtnis kramen…

Gestartet sind unsere Sozialen Stunden in diesem Schuljahr mit einem Schnecken-Projekt, bei dem die Kinder der 3a zwei Terrarien für die Schnecken selbst gestaltet und sauber gehalten haben. Vorher wurde sich natürlich genau informiert. Außerdem wurden 23 Schnecken von den Kindern gesammelt, bestimmt und gefüttert, von der kleinen Schnirkelschnecke bis zur Weinbergschnecke und was sollen wir sagen, von wegen lahme Schnecke. Wenn sie die Gelegenheit witterten, machten sich die Knirpse auf den Weg, den Klassenraum zu erkunden. Das war ein aufregendes und anstrengendes Projekt, weil es hieß Verantwortung zu übernehmen und für die kleinen Lebewesen verlässlich da zu sein. Hinzu kam dann die Herausforderung im Team zusammenzuarbeiten und sich immer wieder abzusprechen. Alles in allem hat das gut geklappt und die Schnecken haben sich nach vier Wochen ihr Winterquartier im Wilden Eck oder im heimischen Garten gesucht.

 

Von Schnecken zu Selbstvertrauen

Dann landete ein Zeitungsartikel zum Thema Cyber-Mobbing in unserer Runde und wir haben im Gespräch den Unterschied zwischen Mobbing und anderen Konfliktsituationen diskutiert und natürlich, was wir tun können, sollten wir selbst einmal in eine solche Lage kommen. Die Kinder hatten sich unter anderem überlegt, dass ein starkes Selbstvertrauen wichtig ist, mit dem man sich traut, seine Grenzen klarzumachen. Außerdem war es ihnen wichtig, mehr auf die Gemeinsamkeiten zu schauen, als auf die Unterschiede zwischen sich und anderen, oder diese Unterschiede lieber wertzuschätzen als abzuwerten.

Aber wie bekommt man denn nun Selbstvertrauen?
Eine schöne Idee war der Gedanke, sich einmal in der Woche zu überlegen, worauf man stolz ist, welche Herausforderung gemeistert wurde. Das haben wir probiert und aus dieser Sozialen Stunde sind alle mit einem Lächeln und drei Zentimeter größer rausgegangen.

Omas Bohnensuppe neben Lionel Messi

Später haben wir über Vorbilder gesprochen und darüber, dass diese sich auch darum bemühen, Hürden zu überwinden – Oma, Opa, Mama, Papa, Astrid Lindgren, Lionel Messi, Greta Thunberg u.v.m. geisterten durch unsere Köpfe.

Da kann man doch was draus machen! Schließlich hatten sich die Kinder gewünscht, in diesem Schuljahr Plakate zu gestalten und diese Übung ist sogar hilfreich für Vorträge im Schulunterricht. Aber wie kriegt man denn Vorbilder wie Omi und Papa, Lionel Messi und Hugo Lloris thematisch unter einen Hut? Die Kinder haben sich folgende Fragen für ihre Plakate überlegt:

  • Was sollten andere über diese Person wissen?
  • Worauf ist diese Person stolz oder welche Herausforderung hat sie gemeistert?
  • Wieso ist diese Person etwas Besonderes für mich?

Die Plakate konnten zusätzlich mit Fotos und anderen Materialien gestaltet werden, sogar eine Union-Dauerkarte von der letzten Saison befindet sich darauf! Ein Satz ist mir besonders in Erinnerung geblieben, nämlich als ein Mädchen von ihrer Oma und der besten Bohnensuppe der Welt berichtete:

Das Rezept kommt auf das Plakat und weißt du, was die wichtigste Zutat ist? Liebe! Deshalb ist Omas Bohnensuppe die allerbeste!

Solche und andere Sätze liest man auf den entstandenen Plakaten. Diese hängen nun in unserem Schulflur und ich kann allen Besuchern empfehlen, sie sich einmal anzuschauen. Sie zeigen, wie wichtig Vorbilder für Kinder sind und wie sehr sie zu ihnen aufschauen. Ob Musiker*innen, Fussballer*innen oder ehemalige Tierparkdirektor*innen, die lange und hart für ihre Ziele arbeiten und Niederlagen einstecken mussten und trotzdem wieder aufgestanden sind. Viele Kinder berichten auch von dem schönen Miteinander mit Omas, Opas, Eltern oder Familienfreunden.

Was ist wichtiger als diese Botschaften, sie stärken die Kinder und machen unsere und ihre Welt ein bisschen besser. Dafür an alle Vorbilder ein großes Dankeschön und ebenso an alle Eltern, die die Kinder bei diesem Projekt tatkräftig unterstützt haben!

Tja, und nur schon mal als kleine Vorwarnung: Uns schwebt schon das nächste Projekt vor – Frohes neues Jahr!

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