Interview mit der Schulleiterin der GutsMuths-Grundschule

16.03.2016

Catrin Herfet, Schulleiterin der GutsMuths-Grundschule, beschreibt im Gespräch mit Katja Kruckow die Besonderheiten ihrer Schule und die enge Zusammenarbeit mit SOCIUS.

Welche Rolle spielt der Ganztag an der GutsMuths-Grundschule?
Im schulischen Entwicklungsprozess ist es politisch und päda­gogisch gewollt, dass individuelle Lernwege angeboten werden. Ein Anteil am „Gute-Schule-Entwickeln“ ist somit, dass jedes Kind individuell gefördert wird. Wenn bei 25 Kindern zwei PädagogInnen und/oder ErzieherInnen anwesend sind, kann diese Förderung anders realisiert werden, als wenn 25 Kinder alleine betreut werden. Wir haben im Schulanfangsbereich, 1. und 2. Klasse, ca. 40 Prozent der Stunden parallel mit ErzieherInnen ausgestattet. Dadurch, dass wir einen relativ hohen Anteil an Kindern haben, die einen erhöhten Betreuungsbedarf haben, können wir das personell auch ermöglichen.

int_gutsmuths_01Wie sehen Sie die Zusammenarbeit mit SOCIUS?
Die Kooperation mit SOCIUS würde ich als Gemeinschaft bezeichnen. Wir leben und gestalten Schule gemeinsam und verstehen uns auf allen Ebenen als gleichwertige Partner im Bildungsprozess. Jede Klasse hat eine BezugserzieherIn. Auf den einzelnen Ebenen der Klassenstufen gibt es sowohl ErzieherInnen- als auch LehrerInnenteams und im lehrenden Team ist immer eine Erzieher In dabei. Die Rückmeldung aus den beiden Ebenen kommt über diese Schnittstellen zusammen. Im Leitungsteam, das sich aus Konrektor, der Leitung des Ganztags, der Co-Leitung des Ganztags und mir zusammensetzt, gibt es einmal wöchentlich eine Planungsrunde.

Gibt es an Ihrer Schule Besonderheiten im Ganztag, die von SOCIUS mitgetragen werden?
Wir haben unser Schulprofil in Richtung Sport und Bewegung entwickelt. SOCIUS hat sich diesem Entwicklungsprozess angeschlossen und ihre Konzeptentwicklung entsprechend gestaltet. Mit einer ehemaligen Kollegin von SOCIUS haben wir das Schulprofil in Richtung Basketball weiterentwickelt. Hier hat es einfach gut gepasst: Auch die Leitung und das gesamte Team haben die Entwicklungen mitgetragen und die Idee dahinter verstanden.

int_gutsmuths_02Dann haben wir ein grünes Klassenzimmer, das im Vormittags- und Nachmittagsbereich genutzt wird, und wir entwickeln zusätzlich eine Lernwerkstatt. Herr Hennrich ist dafür der Ansprechpartner aus dem SOCIUS-Team. Bei dem Entwicklungsprozess dagegen sind die ErzieherInnen mit eingebunden: Der Studientag ist für alle. Sie bekommen die Ideen nähergebracht und können das Projekt selbst mitentwickeln.

Ein weiterer Schwerpunkt bei uns ist das Schwimmen. Auch hier konnte einiges gemeinsam weiterentwickelt werden. Wir haben zudem im Alltag viele Vernetzungspunkte. Mit Frau Reinisch, der Leiterin des Ganztags, sitzen wir wöchentlich zusammen und überlegen, in welche Richtung es gehen soll. „Agieren, gestalten, anpassen“ würde ich es nennen. Wir sind unglaublich zufrieden, weil das ein sehr konstruktiver Prozess ist – übrigens auch mit Frau Pfennig als Kopf des Ganzen. Sie ist auch immer schnell aktiv und befürwortend. Ich selbst denke schnell und vernetzt. Da kommt es mir entgegen, wenn der Partner auf der anderen Seite ähnlich agiert, Vertrauen entgegenbringt und eher einen ermöglichenden Arbeitsansatz hat, als einen pessimistisch-verhindernden.

Die Umsetzung des Ganztags durch einen privaten Träger sehe ich grundsätzlich positiv. Jede Schule tickt anders in Abhängigkeit ihrer Leitung. Dass man die Möglichkeit hat, sich Systeme zu suchen, die zu einem passen, empfinde ich als eine Bereicherung.

Sie arbeiten also sehr vernetzt mit SOCIUS.
Ja, genau, das ist hier überhaupt nicht getrennt – die Türen sind immer offen. Die Zusammenarbeit mit Frau Reinisch und Herrn Machmer, dem Konrektor und Planer der Schule, ist sehr eng. Es kann und wird sofort gehandelt. Wenn der Krankenstand auf der einen oder anderen Seite mal hoch ist, dann ist da auch nirgendwo ein Engpass. Es ist wirklich sehr unterstützend.

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