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Geschichten aus der Notbetreuung in der Brüder Grimm Grundschule

31.03.2020

Ein Bericht von Carlo Monte

Die 1. Woche systemrelevantes Arbeiten

Plötzlich stellte sich die Frage, was man wohl macht, wenn man nur 3 Kinder zu betreuen hat, während all ihre Mitschüler*innen zu Hause ihren Tag verbringen können. Die Antwort ist ganz klar: Alle die schönen Dinge, die man während der Schulzeit nicht machen kann oder darf:
Zum Beispiel alle Räume des Schulhauses erkunden oder mit dem Skateboard im Schulflur fahren. Auf dem Tablet daddeln oder auf dem Smartboard netflixen. Die Kinder hatten so viele Ideen! A. wollte uns ihren Kiez zeigen und Esskastanien essen. S. möchte gerne Bommeln basteln. Und D. hatte große Lust sich im Atelier einen Minecraft-Ganzkörperanzug zu bauen.

Von Dienstag – dem Tag des Beginns der sogenannten „Corona-Ferien“ – bis zum Freitag haben sich 3 Pädagog*innen um die Kinder der systemrelevanten Eltern gekümmert. Zwischendrin – von 08:00 Uhr bis 12:00 Uhr – konnten die Kinder ihre Schulaufgaben zusammen mit zwei Lehrer*innen machen.

Am ersten Tag der Notbetreuung hatte das SOCIUS-Team der Brüder-Grimm-Grundschule in einer ad-hoc-Sitzung einen ausgeklügelten Fahrplan für die Notbetreuung erarbeitet, dass den Kindern nicht langweilig wird – und den Erzieher*innen auch nicht 😉 !

Da die Mittagessenversorgung eingestellt wurde, musste am ersten Tag mit Lasagne aus der Schneeglöckchenbäckerei improvisiert werden. An den kommenden Tagen haben die Eltern Mittagessen für die Kinder eingetuppert. Zwischendurch gab es vom SOCIUS-“Hauptquartier” Lieferungen mit Desinfektionsmittel.

Von unseren Vorhaben konnten wir uns leider nicht alle erfüllen. Aber wir haben den Fantasieraum mit frühlingshaften Bommeln dekoriert. Wir konnten einen spannenden Ausflug mit dem Skateboard durch den Kiez machen. Zu entdecken gab es Einiges: viele neu erbaute Wohnhäuser, Fische im Wasser, imposante Brücken, Enten, Frühblüher, Graffiti, einen Wachturm auf dem ehemaligen Mauerstreifen und vieles mehr.

D. kann jetzt auch Schnürsenkel binden ? !

Die erste Woche der Corona-Auszeit endete dann am Freitag mit Marshmallows am Lagerfeuer im Schulgarten.

Alles in allem ging die Woche rasant vorbei und wir hätten gern noch länger diese intensive Betreuungszeit mit den Kindern gehabt. Die Kinder haben die große Aufmerksamkeit und Zuwendung und die Aktionen auch merklich genossen, so dass nie Langeweile aufkam und wir schlussendlich auch noch viel mehr erleben hätten wollen…

…aber dafür bleibt ja in den kommenden Wochen noch ausreichend Zeit.

FORTSETZUNG FOLGT

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