Gefühlskuddelmuddel und Superkräfte

11.02.2020

Zum neuen Jahr wurde die Bibliothek der Hermann-Sander-Schule um einige Fach- und Kinderbücher erweitert. OPTIMUS stellte uns, dem Integrationsteam der Schule, dafür Gelder zur Verfügung und nun möchten wir Euch einige davon vorstellen – zur Inspiration und auch, damit Partnerschulen über unseren Bestand Bescheid wissen und bei Bedarf Bücher bei uns ausleihen können.

Heute bin ich
von Mies van Hout

Wie geht’s mir heute? Mit welcher Laune komme ich in die Schule? Und was ging in mir vor, als ich mich vorhin in der Pause so doll gestritten habe? Über Gefühle und Bedürfnisse zu kommunizieren ist ein wichtiges Element in der Entwicklung der Ich-Kompetenzen und bildet eine der Grundlagen für die Beziehungsarbeit mit den Kindern. Um darüber ins Gespräch zu kommen oder auch den Emotionswortschatz der Kinder zu vergrößern ist dieses farbenfroh illustrierte Bilderbuch ein toller Gesprächseinstieg. Auf jeder Seite gibt es bunt leuchtende Fische zu entdecken, denen ein gefühlsbetontes Adjektiv zugeordnet ist.

Dieses Buch besticht durch seine Einfachheit und die besonders gelungene künstlerische Gestaltung. Empfehlenswert für Kinder der Klassenstufe 1 und 2.

 

Was mach ich nur mit meiner Trauer?”
von Dagmar Geisler

Traurigsein gehört zu unserem Alltag dazu. Auch Trauer erleben früher oder später alle Menschen und doch ist dieses Thema noch ziemlich tabuisiert. Über diese Emotion zu sprechen ist für Kinder genauso wichtig wie für Erwachsene. Und sie erst einmal zu erkennen, fällt niemandem leicht.

Dieses Buch versucht mit bebilderten Texten die verschiedenen Facetten von Trauer einfühlsam näherzubringen und erzählt die Geschichte vom Tod eines geliebten Menschen. Vor allem jedoch davon, dass Trauer viele Gesichter hat und all die Gefühle und Bedürfnisse die aufkommen in
Ordnung sind.

Ein collagenhaft gestaltetes Buch für alle Kinder ab 5 Jahren, denn traurig ist doch jede*r mal!

 

Freddy und die fantastischen Fünf
von Quentin Blake

Die fünf Freunde Anni, Olli, Simone, Maria und Paul machen mit Freddy, dem Busfahrer, einen Ausflug ins Grüne. Plötzlich passiert ein Unglück: Freddy fällt nach einem ausgiebigen Picknick in Ohnmacht. Alle Kinder wenden ihre unglaublichen Superkräfte an, um einen Weg aus der schwierigen Situation zu finden: Simone und Mario stemmen den großen Freddy in die Luft, damit sie Hilfe suchen können. Anni spät mit ihren Adleraugen, Olli spitzt seine Superohren und so erspähen sie einige Wanderer. Das ist die Rettung! Doch dann taucht da ein unüberwindbarer Fluss vor ihnen auf, ohje… Aber dann nimmt Paul, der eigentlich immer nur dasteht und „ähm…ähm…“ sagt seinen ganzen Mut zusammen und ruft ganz laut: „HIIIIIILFEEEE!“ Der Ruf wird gehört und alle in einer abenteuerlichen Aktion gerettet.

Der beliebte Cartoonist Quentin Blake zeigt mit dieser Geschichte auf leichte, spannende Art, wie unterschiedlich wir alle sind und dass alle Kinder eine besondere Fähigkeit haben. Manche kennen und zeigen sie, andere finden sie durch Zufall heraus, wenn es drauf ankommt.

Ein Buch über Freundschaft und Vielfalt mit schönen Aquarell-Illustrationen.

Laura Sänger

 

Der blaue Fuchs
von Karolina Benz

Das Buch erzählt die Geschichte eines Fuchses, der mit seiner Teekanne Kamilla auf der Suche nach einem neuen Zuhause ist. Dabei trifft er auf die roten Füchse, diese wollen jedoch nichts mit ihm zu tun haben und schmieden einen Plan, wie sie den blauen Fuchs so sehr erschrecken können, dass dieser aus ihrem Wald verschwindet. Nur der kleine Fuchs kann das gar nicht verstehen und stellt den großen Füchsen ganz schön schlaue Fragen. Diese blocken jedoch alles ab und schmieden einen gemeinen Plan. In letzter Sekunde schreitet der kleine Fuchs jedoch ein und ruft so laut er kann: „STOOOOPP!“ Der Kleinste muss den Großen erklären, dass der blaue Fuchs gar nicht so anders ist wie die roten Füchse und es ziemlich schön ist, zusammenzuleben (und Tee zu trinken).

Eine sehr schöne, toll illustrierte Geschichte über den Mut, sich gegen eine Mehrheit zu stellen.

Stephanie Tiedemann

 

Das Farbenmonster
von Anna Llenas

Das kreative Gefühlsbuch beschreibt kunterbunt die Farbenwelt der Gefühle und Emotionen, die Kinder tagtäglich beschäftigen. Auf je zwei Seiten wird ein Gefühl in kurzen knappen, 2-3 Sätzen vorgestellt und jedes Gefühl hat seine eigene Farbe; Wut, Freude, Angst, Gelassenheit und Trauer.
Die eigenen Gefühle erkennen, verstehen und richtig einzuordnen, ist gar nicht so leicht.
Das Buch lädt zu Gesprächsanlässen ein, eigene Geschichten zu erzählen, in welchen Situation man traurig oder Freude erlebt hat. Manchmal weiß man gar nicht, was eigentlich los ist. Das beschreibt das Farbenmonster sehr anschaulich, ein Gefühlschaos entfacht. Das dazugehörige Brettspiel lädt Kinder ein, dem Farbenmonster dabei zu helfen, sein Gefühlschaos wieder in Ordnung zu bringen. Im Netz findet man genug Anschauungsmaterial wie Ausmalblätter und Projektideen oder Ihr könnt selbst ein Gefühlsspiel basteln … dann mal los!

Nadia Bannour

 

Das kleine Ich bin ich
von Mira Lobe

Das Buch „Das kleine Ich bin ich“ ist für Kinder ab 3 Jahren und beschreibt ein Tier, das sich nicht zugehörig fühl. So ein Gefühl kennen auch schon Kinder im Kindergartenalter, wenn sie beispielsweise bei Themen nicht mitreden können. Oder die beste Freundin/der beste Freund gerade lieber mit einem anderen Kind spielt.

Sich mit dem kleinen bunten Geschöpf zu identifizieren ist für die Kinder einfach. Bestimmte Merkmale unterscheiden oder vereinen uns, denn jede*r ist ein bisschen anders.  Jede*r von uns ist ein „Ich bin ich“ und das ist auch gut so und wir können uns darüber freuen.

In einer wunderschönen Reimform geschrieben, können die Kinder beim wiederholten Vorlesen bereits „Denn, ich bin ich weiß nicht wer“ mitsprechen. Das Zuhören und Mitsprechen im Wechsel eignen sich gut, damit die Kinder weiterhin auf das Buch fokussiert sind. Außerdem machen sie sich mit der melodischen Sprache von Reimen vertraut. Die Illustrationen sind abwechselnd farbig und grau gestaltet, so wird die Stimmung des kleinen Tieres wiedergespiegelt.

Fördermöglichkeit:

Akzeptanz/Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen/Selbstvertrauen/Sprachförderung

Marian Börner

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