Also, her mit dem guten Leben − Eine Ermutigung zum Glücklichsein

06.04.2023

ein Beitrag von K. Kruckow

 

Was ist Glück?

Das Glück ist im Grunde nichts anderes
als der mutige Wille, zu leben, indem man die
Bedingungen des Lebens annimmt.

(Maurice Berres, französischer Schriftsteller)


Im Pädagogischen Zirkel wird einmal im Monat ein Thema aus der Praxis besprochen. In der Zeit von 17:00 − 18:30 Uhr treffen wir uns online, bekommen Input und tauschen uns aus. Bei der Moderation wechseln sich die Kolleg*innen aus dem Fachteam themenspezifisch ab.

Bisher konnten sich alle Mitarbeiter*innen von SOCIUS angesprochen fühlen und dieses Fortbildungsformat nutzen. Der Pädzi öffnet sich nun aber auch für Kolleg*innen aus anderen Bereichen der Bildungspartner. Das war mein Glück, denn ich war bei diesem Thema dabei und werde mir auch für zukünftige Themen die Termine im Kalender freihalten. Unter welchen Voraussetzungen und wie man sich anmelden kann, steht ganz unten in diesem Text!

 

(Foto eines Glückskeks-Spruches, den ein Kind an der Pettenkofer Grundschule
für den Oma-Opa-Tag gestaltet hat)

 

Wir waren eine nette mittelgroße Anzahl Glücksinteressierter, die sich online traf. Zunächst gab es eine Vorstellungsrunde, die schon ziemlich inspirierend war, weil jede Teilnehmer*in berichtete, was sie glücklich macht. Es kam einiges zusammen: Dinge wie eine schöne Tasse Café, die man sich alleine gönnt, Natur, Licht, die Berge und das Meer, oder Erlebnisse, die man mit anderen teilt und die noch größer werden, wenn man sich gemeinsam freuen kann.


Eingeladen war als besonderer Gast und Expertin zum Thema die Schulleiterin der GutsMuths-Grundschule, Catrin Herfet-Sternberger, die an ihrer Einrichtung für das Schulfach „Glück“ in ihrem Team und mit den Schüler*innen wirkt. Sie berichtete aus ihrem Schulalltag davon, wie sie Anregungen gibt, sich auf die großen und kleinen Dinge des Lebens mit positiver Haltung einzulassen und wie man sich gegenseitig bestärken und so das kleine Glück immer größer werden lassen kann. Sie gibt immer wieder Tipps: ihrem Kollegium, aber auch den Kindern und Eltern, denn das Glück kann man kultivieren, pflegen und auch von der Schule ins Privatleben tragen. Die Schule kann hierbei als Glücks-Multiplikator wirken.

Frau Herfet-Sternberger sagt: „Ich lebe meinen Traum von einer glücklichen Schule. Glück als pädagogische Perspektive ist mein Beitrag zu einer friedvollen, mitfühlenden und wertschätzenden Gesellschaft, in der Menschen sich und ihre Umgebung als das wahrnehmen, was sie sind: ihre Lebensgrundlage.“
Und sie hat viele Ansätze, wie sie die Verwirklichung dieses Traums angeht:

 

 

Wir erfuhren, dass Ernst Fritz Schubert, ein Therapeut, Pädagoge und Buchautor, im Jahr 2007 in Heidelberg das Schulfach Glück eingeführt hat. Ich habe auf der Website des Fritz-Schubert-Seminars, an dem man Seminare zum Schulfach Glück belegen kann, nachgelesen: das Fach wird mittlerweile an über 100 Schulen in Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien unterrichtet.


Um dem Thema noch ein wenig näher auf die Spur zu kommen, wurden wir in Chaträume mit je 3 Personen eingeteilt, um uns darüber auszutauschen, wie wir im (pädagogischen) Alltag Glücksmomente einbauen können und um uns gegenseitig mitzuteilen, was wir mit Kindern, Kolleg*innen oder auch mit der Familie als Nächstes umsetzen möchten.

Hier gab es eine Menge interessanter Anregungen, beispielsweise, dass es gerade im Zusammensein mit Kindern oft die kleinen Dinge sind, die man mit wenig Materialaufwand umsetzen kann, vielleicht eine kleine Bastelei oder eine phantasievolle Geschichte, die man gemeinsam entspinnt. Oder auch den Vorschlag, einfach mal jemandem ein Kompliment zu machen wie zum Beispiel: „Dein Lächeln ist heute ansteckend“ oder „Deine Idee war inspirierend“ :-). Eine weitere schöne Idee war auch eine Freitags-Gesprächs-Abschlussrunde bei der Arbeit, bei der gemeinsam Dinge reflektiert werden können wie beispielsweise die schönen Momente der letzten Woche oder Punkte, die jemand ansprechen möchte, weil sie nicht so gut gelaufen sind. So kann man entspannt ins Wochenende gehen! Nach einer Viertelstunde teilten wir unsere Erkenntnisse in der Gruppe.


Ich persönlich empfinde es als großartiges Geschenk, Kindern Wissen weitergeben zu dürfen, wie man ein glückliches Leben anstreben und dieses aktiv und selbstverantwortlich gestalten kann. Yvonne nannte in diesem Zusammenhang Gerald Hüther (Autor des Buches „Was Kinder glücklich macht“), der beschreibt, wie wichtig es für Erwachsene ist, sich zu „ent-wickeln“.

Welch interessanter Gedanke, dass der Mensch im Laufe des Lebens „eingewickelt“ wird durch Gebote, Pflichten und Dinge, die er beachten muss, wenn er sich in die Gesellschaft einfügt. Kinder haben es, dieses freie Nicht-Eingewickelt-Sein, und wie schön, wäre es, wenn man ihnen dieses Geschenk erhalten könnte. Dies geschieht unbedingt im Einklang mit Gesellschaft, Natur und Umwelt, und zwar ganz automatisch, wenn man dabei achtsam mit sich und anderen umgeht. Hier dürfen alle, die mit Kindern arbeiten, ihre Verantwortung wahrnehmen und das, was jedes Kind von Natur aus mitbringt, beschützen.


Wir bekamen einige weitere tolle Impulse mit auf den Weg, die wir hier gern weitergeben:

Und dann gab es noch einen Bonus: wir hörten das Lied von Max Raabe „Heute ist ein guter Tag, um glücklich zu sein…“, der uns inspiriert in den Abend verabschiedete.


Wie kann ich mich für den nächsten Pädzi anmelden?

Alle interessierten Kolleg*innen der Bildungspartner können sich bei der E-Mail-Adresse des Fachteams fachteam.socius@diebildungspartner.de anmelden. Den Zugangslink bekommt Ihr am Vormittag des Tages, an dem der Pädzi stattfindet. Wir bitten um Verständnis, dass es nur für Mitarbeitende der Bildungspartner möglich ist, dieses Angebot zu nutzen.

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