08.03.2017
Ein Bericht von Julia Schneider
„Der Verlust der Vielfalt ist wie ein Orchester, das nach und nach alle Musiker verliert“
(Jane Goodall)
Ganz im Sinne ihrer Namensgeberin möchte die Jane-Goodall-Grundschule die Vielfalt in allen Lebensbereichen auf unserer Erde erhalten und rückte deshalb vom 20.02.2017 bis zum 24.02.2017 in der „Woche der Muttersprachen“ die verschiedenen Sprachen und Kulturen an unserer Schule in den Mittelpunkt.
Tägliche Rituale wie das Singen eines Begrüßungsliedes in diversen Sprachen und das Willkommenheißen aller durch Kinder mit anderen Erstsprachen bildeten den Rahmen unserer Aktionswoche.
Zudem gestaltete jede Klasse ein Plakat oder ein anderes individuelles Ausstellungsstück zum Thema „Unser Klassentier in verschiedenen Sprachen“ und präsentierte dies am Ende der Woche im Eingangsbereich der Schule.
Viele SchülerInnen zeigten darüber hinaus großes Engagement beim Erstellen von Vokabellisten, Steckbriefen und Sprachbibliotheken in französicher, holländischer, spanischer, albanischer, arabischer, chinesischer oder mongolischer Sprache.
Besonders schön zu beobachten war der freudige und stolze Gesichtsausdruck bei den Jungen und Mädchen, während sie von ihren Muttersprachen oder den kulturellen Bräuchen und Sitten in ihren Herkunftsländern berichteten. Es war mehr als deutlich zu erkennen, wie wichtig die Sprache für die Identitätsentwicklung jedes einzelnen Kindes ist und welches Verständnis und gegenseitigen Respekt unsere „Woche der Muttersprachen“ bei den SchülerInnen hervorgebracht hat.
Auf einzigartige Art und Weise wurde das Thema der Projektwoche sichtbar, als sich eine Schülerin aus der ersten Klasse bereiterklärte, zusammen mit ihrem Papa eine holländische Stunde mit abschließendem Frühstück zu veranstalten. In einem Gesprächskreis wurden die Niederlande mit Hilfe von großen Bildern und Fotografien in allen typischen Facetten beleuchtet und einige holländische Vokabeln erlernt. Einen großen Höhepunkt stellte dann das aus Weißbrot und Schokoladenraspeln bestehende Frühstück dar.
Ein weiteres bedeutendes Ereignis fand am 21. Februar 2017 zum internationalen Gedenktag der Muttersprache – zur Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit – statt. Am Nachmittag konnten Kinder aus allen Klassenstufen bei einer deutsch-französichen Buchlesung einer spannenden Tiergeschichte auf zwei Sprachen lauschen. Die Atmosphäre war von Behaglichkeit, Harmonie und Wertschätzung geprägt und spiegelte somit die Stimmung der gesamten Woche in unserem Haus wider.
Große Freude und Lachkrämpfe verursachten zudem Zungenbrecher und Gedichte im orginal „Berliner Slang“, die Kinder der dritten Klasse anlässlich der Projektwoche auswendig lernten und darboten.
Darüber hinaus wurde in der Chill-Zone von den Kindern der fünften und sechsten Klassenstufe ein „Muttersprachendinner“ mit Fingerfood aus verschiedenen Nationen an einer langen Tafel veranstaltet, so dass die Projektwoche auch zu einem kulinarischen Highlight wurde.
Abschließend betrachtet hat die „Woche der Muttersprachen“ allen Beteiligten deutlich gemacht, wie wertvoll sprachliche und kulturelle Vielfalt für die Persönlichkeitsentwicklung sowie für ein freies, selbstbestimmtes und facettenreiches Leben ist, womit die Jane-Goodall-Grundschule ihrem bunten Schultier, dem Chamäleon, alle Ehre gemacht hat.
Jane Goodall wäre mit Sicherheit stolz auf uns!
